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Neben jungen Leuten aus dem Florstädter Stadtteil Staden waren Gleichaltrige aus den drei Partnerstädten angereist: mit dem Reisebus aus Pléneuf-Val-André in Frankreich, mit dem Zug aus Staden im flämischen Teil Belgien und die jungen Leute aus Izbicko in Polen waren mit dem Linienbus Warschau-Gießen gekommen. Man kümmerte sich um die gemeinsamen Wurzeln und den europäischen Gedanken, bearbeitete Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Rassismus oder Extremismus und verbrachte aber auch viele angenehme Stunden. So wurden Kennenlern-Spiele unternommen, um sich näher zu kommen.
Beim Lagerfeuer wurde beispielsweise der Eurovision Song-Contest nach empfunden und beachtliche Live-Gesangsleistungen vollbracht, dem Flughafen Frankfurt wurde mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein Besuch samt englischsprachiger Führung abgestattet und in der Frankfurter City bot sich anschließend die Gelegenheit zum Bummeln und Shoppen.
Wie ein roter Faden zog sich das „Thema Europa“ durchs Programm. So wurden europäische Bauwerke wie der Eiffelturm oder Pisas schiefer Turm zur Freude der Beteiligten beim Pantomime-Spielen dargestellt und mussten erraten werden und im Rahmen einer Informations-Rallye durch Staden wurden in gemischten Teams Fragen zur Europäischen Gemeinschaft gelöst. Ernst wurde es beim Video-Abend im Saal Lux, als man den Film „American History X“ mit englischen Untertiteln ansah, der die Themen Rassismus und Neonazismus behandelte. Am nächsten Vormittag behandelte jede Nationalität das Thema gesondert in einer stillen Diskussion, ehe später gemeinsam die Resultate der gesamten Gruppe vorgestellt wurden. Beim Mini-Grand-Prix auf der Kartbahn in Reiskirchen-Oppenrod fand man zudem Abwechslung und gute Laune.
Die versprühte auch immer wieder Lothar Hartmann, der sich für eine Woche vom Dienst beurlauben ließ, um ehrenamtlich die Verpflegung der Gäste zu übernehmen. Jeden Morgen 200 Brötchen, Lunchpakete für den Tag und abends eine warme Mahlzeit wie Nudeln mit Hackfleisch-Soße oder Schnitzeln. Mit großem Interesse probierten die jungen Leute aus den drei Gastländern aber auch die klassische „Grüne Soße“. Und gemeinsam gestaltete man die Speisen für das große internationale Büfett für das Picknick mit Gästen am Samstagnachmittag.
Viersprachig hatte Bürgermeister Herbert Unger die Gäste am Montagvormittag begrüßt und einen angenehmen Aufenthalt gewünscht und dafür sogar seinen Urlaub unterbrochen. Begleitet wurde er vom ersten Stadtrat Hans-Wilhelm Stürtz, Stadtverordnetenvorsteher Bernd Kalbhenn und Magistratsmitglied Rolf Setulla. Die Abschlussfeier am Samstagnachmittag nutzte dann Stadtrat Stürtz zu Grußworten und empfahl allen alle positiven Eindrücke mit nach Hause zu nehmen und dort publik zu machen. Er sprach von einer großen Verantwortung für die Betreuer und einer großen Aufgabe im Sinne eines gemeinsamen Europas. Der europäische Geist solle in den Herzen der Jugend für eine grenzenlose Freundschaft sorgen, empfahl er.
Begonnen wurde das Abschluss-Spektakel mit dem Multi-Kulti-Tanz für alle Beteiligten, der jeden Tag jede Aktivität beendet hatte. Es wurden Bilder der Woche und eine Video-Produktion gezeigt und die Ergebnisse der Wochenaktivitäten auf Schautafeln präsentiert. Beseelt vom Multi-Kulti-Tanz hatten auch die polnischen Mädchen spontan eine Darbietung einstudiert, die für viel Beifall sorgte und die Florstädter Nachwuchs-Band „Ambassador“ mit Ray, Walter, Johnny und Wario (alles Künstlernamen) machte ihrem Namen alle Ehre und verkündete so manche Heavy-Metal-Botschaft.
Und so ist es durchaus denkbar, dass man neue Horizonte gefunden hat. Denn mit Pléneuf-Val-André (in diesem Jahr zum ersten Mal dabei) will sich im kommenden Jahr die jüngste der drei Florstädter Partnerstädte um die Ausrichtung einer Neuauflage in 2009 bemühen.
Das Projekt Friends meet Friends – Looking for a new horizon wird von der Agentur Jugend für Europa gefördert
